Der Slug- und Bailtest ist eine Untersuchungsmethode zur Ermittlung der Felddurch- lässigkeitswerte (kf-Werte). Anwendung findet diese Methode bei der Ermittlung von Durchlässigkeiten in schlecht durchlässigen Grundwasserleitern. Der Test kann noch bis zu kf-Werten von 10-10 m/s eingesetzt werden.
Ferner eignet sich diese Methode besonders gut in Bereichen, in denen eine Wasserentnahme und damit verbundene Änderungen in den Strömungsverhältnissen oder Änderungen in der Stoffbilanz (Kontamination) unerwünscht sind (z.B. Deponien).

VERSUCHSPRINZIP
Das Versuchsprinzip von Slug-Tests beruht auf der schlagartigen Veränderung des Grundwasserspiegels in einem Bohrloch, Pegel oder Brunnen durch Einbringen eines zylindrischen Körpers unter das Niveau des Ruhewasserspiegels. Nach der dadurch erzeugten Erhöhung des Wasserspiegels wird dessen Absinken auf das Ausgangsniveau über die Zeit beobachtet. Die anschließende Entrahme des zylindrischen Körpers hat eine sofortige Absenkung des Wasserspiegels unter das Ruheniveau zur Folge. Der nun einsetzende Wiederanstieg über die Zeit wird ebenfalls erfasst.

DURCHFÜHRUNG
Bei gut durchlässigen Grundwasserleitern ist eine Anwendung nicht sinnvoll, da die Druckspiegeländerungen nicht ausreichend lang anhalten. Die Erfassung der Druckspiegeländerungen erfolgt mittels Drucksonden im Versuchsbrunnen und bei Bedarf auch in naheliegenden Grundwassermessstellen. Der Versuch kann beliebig oft wiederholt werden. Die Druckdaten werden auf Datenträger übertragen.

AUSWERTUNG
Zur Ermittlung der Durchlässigkeit werden die gewonnen Daten mit Hilfe von Geradlinienverfahren nach BOLUWER & RICE sowie nach HVORSLEV ausgewertet. Die Verfahren können für gespannte und ungespannte Leiter eingesetzt werden. Die Brunnengeometrie muss bekannt sein.